Neuerscheinung im Herbst 2023
Behrang Samsami
Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless
Annäherungen an ein Leben und Werk
Das filmische Schaffen des iranischen Drehbuchautors und Regisseurs Sohrab Shahid Saless (1944–1998) trägt eine eigene, unverkennbare Handschrift. Im Mittelpunkt seines Werks stehen zumeist Außenseiter: früh gealterte Kinder; von Mühsal ausgezehrte ältere Menschen; einsame „Gastarbeiter“ und Geflüchtete; psychisch kranke Mörder; sadistische Zuhälter und ausgebeutete Prostituierte; in der NS-Zeit wegen ihrer Herkunft verfolgte Bürger; traumatisierte, in sich gefangene Hausfrauen.
Saless’ Filme beleuchten die Lebensverhältnisse hauptsächlich im Iran der Schah-Zeit und in der Bundesrepublik der 1970er- und 1980er-Jahre. Dabei beobachtet er die Figuren und die Bedingungen, unter denen sie agieren, mit zäher Geduld und „kaltem Blick“. Vereinzelung und Sprachlosigkeit, Ohnmacht und Ausweglosigkeit, Gewalt und (Selbst-)Hass werden schonungslos offengelegt.
In Teheran in eine bürgerliche Familie geboren, ging Saless in den 1960er-Jahren zum Filmstudium nach Wien und Paris. Zurück im Iran realisierte er Dokumentationen für das Kulturministerium, bis er mit Yek ettefaghe sadeh (Ein einfaches Ereignis, 1973) und Tabiate bijan (Stilleben, 1974) zwei Spielfilme vorlegte, mit denen er zu einem Impulsgeber des vorrevolutionären (Autoren-)Kinos im Iran wurde.
Während er in seinem Geburtsland als Künstler geschätzt wird, ist er in seiner deutschen Exilheimat, in der er zwischen 1974 und 1995 mit Unterbrechungen lebte, jedoch kaum bekannt. Trotz seiner 13 in der Bundesrepublik produzierten Spiel- und Dokumentarfilme ist Saless, der vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, etwa für In der Fremde (1975) und Grabbes letzter Sommer (1980), Utopia (1983) und Rosen für Afrika (1991), nach wie vor der große Unbekannte des Neuen Deutschen Films.
Mit der Trilogie Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless liegt in deutscher Sprache die erste umfassende Darstellung von Leben und Werk dieses Künstlers vor, der – zumal in der Zeit des Kalten Krieges – immer wieder sprachliche, kulturelle und politische Grenzen überschritt. Die Annäherung erfolgt in Form einer umfangreichen Biografie (Band 1), mittels Analysen seiner seit 1973 entstandenen Spiel- und Dokumentarfilme (Band 2), anhand von Interviews mit Weggefährten über Saless sowie mithilfe ausgewählter Selbstzeugnisse, etwa von
Briefen und Filmentwürfen (Band 3).
Für die freundliche Förderung der Trilogie Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless danken Autor und Verlag dem Goethe-Institut, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und der Autorenstiftung Frankfurt am Main.
Die Trilogie
Behrang Samsami
Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless
Annäherungen an ein Leben und Werk
3 Bände, 1500 Seiten
Mit zahlreichen Abbildungen
Softcover
ISBN 978-3-9801652-3-5
EUR 99,00
Erscheinungstermin: Ende September 2023
Der Autor
Behrang Samsami, geboren 1981 in Urmia/Iran, Studium der Neueren deutschen Literatur und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Promotion über die Wahrnehmung und Darstellung des „Orients“ bei Hermann Hesse, Armin T. Wegner und Annemarie Schwarzenbach (Bielefeld 2010). Mitherausgeber zweier kulturwissenschaftlicher Sammelbände über die Moderne und ihre Bewältigung (Bielefeld 2011 und 2015). Forschungsarbeiten und Publikationen zu Lew Abramowitsch Nussimbaum alias Essad Bey (1905‒1942). Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule, Berlin. Veröffentlichungen zu den Themen Migration und Exil, Transkulturalität und Film.
Der Verlag
Exil Verlag
Edita Koch
Postfach 17 02 34
60076 Frankfurt
info@exilverlagkoch.de
www.exilverlagkoch.de
Der Kontakt
Interessierte – für Rezensionsexemplare, aber auch für Buchbestellungen – werden gebeten, sich über info@exilverlagkoch.de an den Verlag zu wenden.
Aus der Kritik
Ankündigung auf Sabzian.be, 29.9.2023:
New Book Releases / Autumn 2023 (sabzian.be)
Vorstellung bei Interfilm, 3.10.2023
Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless. Annäherungen an ein Leben und Werk
Hinweis auf Literaturkritik.de, 23.10.2023
Gespräch auf Deutschlandfunk Kultur, 26.10.2023
Wiederentdeckung des Filmemachers Sohrab
Shahid Saless (deutschlandfunkkultur.de)
Hinweis des Freien Deutschen Autorenverbandes, LV NRW, 4.11.2023
Vorgestellt: Der Exil Verlag | FDA NRW e. V. (fda-nrw.de)
Besprechung auf filmdienst.de, 8.12.2023
Filmliteratur: „Die langen Ferien des Sohrab Shahid Saless“ | Filmdienst
Besprechung im Iran Journal, 12.12.2023
Shahid Saless: der unbekannte Weltengänger - Iran Journal
Hinweis in der Neuen Zürcher Zeitung, 18.2.2024
Der Exiliraner Sohrab Shahid Saless erzählte in Filmen von einer Welt ohne Liebe (nzz.ch)
Besprechung auf CulturMag, 1.3.2024
Drei Bände über den Filmautor Sohrab Shahid Saless – CulturMag
Hinweis des Goethe-Instituts im Exil, 10.3.2024
Publikation - Goethe-Institut Goethe-Institut im Exil
Gastbeitrag in Revü Nr. 7, Juni 2024
Am Ende der Unsichtbarkeit. Eine Annäherung an Sohrab Shahid Saless und sein filmisches Schaffen
Besprechung in Cargo Nr. 62, Juni 2024
Gastbeitrag im Revolver-Blog, Juli 2024
REVOLVER | Zeitschrift für Film | SOHRAB SHAHID SALESS ZUM 80. GEBURTSTAG (revolver-film.com)
Hinweis auf artechock.de, 4.7.2024